Kurzbeschreibung des DigiLLab-Teilprojekts aus der Geographiedidaktik

Die Weltkarte in Blautönen, davor viele Hände, Smartphones halten mit blauem Display.

Dass der Prozess der vermehrten Nutzung sowie eigenständigen Gestaltung von Informations- und Kommunikationstechnologien auch in den Bereich der Bildung Eingang findet, ist ebenso wenig erstaunlich wie der Umstand, dass die Digitalisierung sowohl Befürworter*innen als auch Gegner*innen in Erscheinung treten lässt, sondern vielmehr Ausdruck eines Bewusstseins um die gesellschaftliche Relevanz digitaler Medien. Unter diesen Voraussetzungen ist die Notwendigkeit eines nicht nur intuitiven Gebrauchs, sondern des bewussten Hinterfragens von Funktionen sowie der Produktion und Rezeption von Daten i.w.S. virulent geworden.

 

Als eine Konsequenz des digitalen Wandels müssen neben den zu erwerbenden Kompetenzen der Studierenden Lernformen und -inhalte angepasst werden. Ziel der vorzustellenden Lernumgebung im Rahmen der geographiedidaktischen Hochschullehre ist das Lernen mit und über digitale(n) Medien auf einer fachlichen Ebene, um als spätere Multiplikatoren einen angemessenen Umgang von Schüler*innen mit digitalen Medien im Fachunterricht anzubahnen.

Im Positionspapier der Gesellschaft für Fachdidaktik zur Fachlichen Bildung in der digitalen Welt (GFD 2018) wird der Anspruch des vor allem fachlichen „Lehrens und Lernens unter den Bedingungen der Digitalisierung“ (ebd., 1) in vier zentralen Thesen ausformuliert. Es gilt sowohl

  1. fachliche Kompetenzen digital zu fördern, indem durch den Einsatz digitaler Medien fachliches Lernen unterstützt wird,
  2. digitale Kompetenzen fachlich zu fördern, da die Fachlichkeit zentrales Merkmal von Unterricht darstellt,
  3. neue fachliche digitale Kompetenzen zu berücksichtigen, die u.a. mit der Veränderung fachlicher Gegenstände einhergehen sowie
  4. digitale personale Bildung zu fördern, die sich konkret als „fachspezifische Reflexions- und Kritikfähigkeit über digitale Medien“ (ebd., 3) darstellt.

Aufbauend auf einführenden Begriffen Konzepten zur Digitalisierung sowie den Auswirkungen auf geographische Erkenntnisgewinnung bilden digitale Karten den Kern der Lernumgebung. Studierende lernen die Entstehung und Entwicklung von Karten von der traditionellen hin zu nutzergenerierten und individuell gestaltbaren Varianten kennen und reflektieren die damit einhergehenden Änderungen in der Raumaneignung. Im Sinne eines kritischen Umgangs mit Geomedien hinterfragen Studierende Persönlichkeitsrechte und Konzepte von Privatheit bei der Nutzung digitaler Geomedien, um ihre eigene Rolle bei der Nutzung digitaler Medien bewusst zu erkennen.

 

Die Lernumgebung wird für alle Lehramtsstudiengänge Geographie als Online-Modul konzipiert. Dies wird im Sinne eines umfassenden Moduls mit Abstufungen (z.B. in konkreten Aufgabenstellungen) für die jeweiligen Schularten garantiert. Eine Reflexion der Durchführung sowie Übertragbarkeit schließt sich an.

Weitere Informationen finden Sie unter: Online-Lernumgebung der Geographiedidaktik